Rassismus im engeren Sinn bezeichnet eine Ideologie, die Menschen aufgrund biologischer Merkmale in angeblich naturgegebene Gruppen – so genannte «Rassen» mit unterschiedlichen Eigenschaften – einteilt und diese hierarchisiert. Das gggfon setzt sich ein gegen rassistische Diskriminierung.
Der Stopp-Rassismus-Kiosk markiert Präsenz am Bärner Stadtfescht! Mit unserem Projekt Dialog III, das wir gemeinsam mit der Kantonspolizei Bern und dem Swiss African Forum SAF realisieren, sind wir am Fest präsent, machen unser Angebot bekannt und freuen uns auf viele spontane Gespräche in den Gassen Berns.
Das gggfon-Team ist mit dem Stopp-Rassismus-Kiosk am 24.6. 17.00-20.00 Uhr, am 25.6. 12.00-20.00 Uhr und am 26.6.2022 12.00-17.00 Uhr in der Kramgasse (in der Nähe vom Zähringerbrunnen) anzutreffen.
Im Issue «Extremismus» (Team: Vincent Joris, Giorgio Andreoli und Jonas Niederhauser) wird behandelt, was unter diesem Begriff zu verstehen und wie dieser vom «Fundamentalismus» zu unterscheiden ist, wie Extremismus gesellschaftlich und gesetzlich in der Schweiz thematisiert resp. behandelt wird und was Fachpersonen der OKJA in Hinblick auf die «Früherkennung» bewirken können.
Im Jahr 2021 wurden die Gemeinden wieder für eine 4-jährige Mitgliedschaft beim gggfon angefragt. Dieses Prozedere findet seit 2002 alternierend statt, damals wurde das Angebot gggfon – Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus regionalisiert. Erfreulicherweise sind rund 40 Gemeinden dabei – von Spiez bis Biel/Bienne mit den Regionen Stadt Bern und Gross-Agglomeration, sowie Burgdorf und Umgebung.
Bereich Rassismus / rassistische Diskriminierung
Das gggfon erhielt im Bereich Diskriminierungsschutz im Jahr 2021 mehr Meldungen als 2020 (+4%) und führte so mehr Beratungen und Konsultationen bei Privatpersonen durch.
Das Ziel unserer Beratungstätigkeit ist, dass wir mit den involvierten Personen ins Gespräch kommen, Gesprächsangebote machen, Diskussionen und Auseinandersetzungen begleiten und dabei gemein- sam Lösungen erarbeiten und konkrete Handlungsansätze entwickeln.
Wir hatten im Jahr 2021 mehr Meldungen von «extremem Rassismus», was bedeutet, dass Menschen wegen ihrer Hautfarbe, Religion oder Herkunft körperlich angegriffen, angespuckt oder bedroht wurden. Im Bereich «Rechtsextremismus» und «extremer Rassismus» zeigte sich, dass weiterhin von einer Zunahme der Meldungen und Fallbehandlungen ausgegangen werden muss.
Bereich Gewalt
Auffallend im 2021 war die deutliche Zunahme an Interventionen vom gggfon in Schulklassen, wegen belastenden Konflikten unter den Schüler*innen, wo die Lehrkräfte unsere Unterstützung und Fachwissen einholten. Mit diesen Interventionen konnten wir anhand der Rückmeldung der Lehrkräfte dazu beitragen, in dieser herausfordernden Zeit rund um die Coronapandemie, das Klassenklima angenehmer zu gestalten.
Im letzten Jahr wurden dem Beratungsnetz für Rassismusopfer 630 Fälle rassistischer Diskriminierung gemeldet. Auffallend ist der Anstieg an Vorfällen im Bildungswesen.
Im folgenden Video sprechen Gina Vega, Leiterin der Fachstelle Diskriminierung und Rassismus von humanrights.ch, und Giorgio Andreoli, Leiter der Beratungsstelle gggfon – Gemeinsam gegen Gewalt und Rassismus in Bern über die wichtigsten Ergebnisse:
Den vollständigen Rassismusbericht 2021 finden Sie hier.
Rassistische Hassrede im Internet ist ein anhaltendes Problem und gefährdet den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Zurzeit gibt es für die Bevölkerung keine Möglichkeit, rassistische Hassrede im Netz einer zentralisierten Stelle zu melden. Diese Lücke wird nun mit der neuen Meldeplattformwww.reportonlineracism.ch der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) geschlossen. Dank der Plattform können rassistische Inhalte im Netz einfach und unkompliziert gemeldet werden.
Das Pilotprojekt der EKR vereinfacht das Melden rassistischer Hassrede im Internet. Es bietet der Bevölkerung sowie Fachpersonen und Organisationen die Möglichkeit, gesichtete rassistische Inhalte im Internet mit wenigen Klicks zu melden und sich beraten zu lassen, falls dies gewünscht ist. Die gemeldeten Daten werden in einer Datenbank erfasst und analysiert. Die Schweiz erhält dadurch eine Übersicht über die Art und das Ausmass rassistischer Hassrede im Netz.
Unter rassistischer Hassrede im Netz versteht die EKR Äusserungen im Internet in Form von Schrift, Ton oder Bild, die eine Person oder Personengruppe aufgrund namentlich ihrer «Rasse», Hautfarbe, Ethnie, nationalen Herkunft oder Religion herabwürdigt, gegen sie zu Hass aufruft oder dies befürwortet, fördert oder rechtfertigt.
Aufschaltung Webseite www.rechtsextremismus.ch Nach zweijähriger Konzept-, Gestaltungs- und Realisierungsarbeit wurde per 01.03.2022 die aktualisierte und neu gestaltete Webseite aufgeschaltet. Sie dient als nationale Plattform für Informationen rund um das Thema Rechtsextremismus und enthält von geschichtlichem Hintergrundwissen bis zu konkreten Handlungsansätzen und den Adressen der fachlichen Anlaufstellen breit gefächerte Informationen. Ansprechend, informativ, benutzerfreundlich in erfrischender Aufmachung: verschaffen Sie sich einen eigenen Eindruck, es lohnt sich!
Der nächste öffentliche Zivilcouragekurs findet am Dienstag, 31. Januar 2023 statt. Gerne dürfen Sie sich ab sofort anmelden bei Lukas Meili: lukas.meili@koeniz.ch oder 031 970 95 14.
Ein interessanter Artikel zu Zivilcourage finden Sie hier.